Das Gruselhaus am Friedhof von Pascal

Es war ein Freitagmorgen und ich war auf dem Schulhof. Dann kam John auf mich zu und fragte mich: „Ey, bro, was geht?“ „Nichts, und bei dir?“, antwortete ich. „Auch nichts“, sagte er. „Aber ich habe eine coole Idee, was wir heute Abend tun könnten.“ „Und was?“, fragte ich. „Ist dir schon das gruselige Haus neben dem Friedhof aufgefallen?“ „Ja, natürlich“ „Brian, Jodi und ich wollen heute Abend da rein, weil man sagt, dass es dort spuke. Und da wollte ich dich fragen, ob du vielleicht Lust hättest mit uns zu kommen?“ Jodi war meine grosse Liebe und darum sagte ich: „Aber klar doch.“ Im Nachhinein war diese Antwort ein grosser Fehler. Danach gingen wir normal in den Unterricht.
Wir trafen uns am Abend vor der Gruselhütte. Jodi kannte ich bereits, sie war sehr dünn, 1m 75cm gross, hatte blondes Haar und helle Haut. Ausserdem war sie meine grosse Liebe. Doch Brian kannte ich noch nicht, er war etwa gleich gross wie ich, also so 1m 72cm, hatte schwarzes, gekräuseltes Haar und dunkle Haut. Als wir uns alle begrüsst hatten, zückte jeder seine Taschenlampe und wir gingen rein. 2. Fehler. Zuerst ging alles gut, John erschreckte sich an einer kleinen Spinne und alle ausser er lachten. Doch dann stiessen wir auf ein Schlafzimmer, bei dem man etwas unter dem Bettlaken erkennen konnte. Natürlich wollten wir sehen, was darunter war. 3. Fehler. Vorsichtig und angespannt zog Brian das Bettlaken zur Seite. Darunter lag eine Frau, die ziemlich tot aussah. Ihre Lippen hatten sich blau verfärbt und ihre Haut war bleich. Ihr Mund war geöffnet, daraus kroch ein kleiner, ekliger Wurm. Wir sahen uns an und wollten schon schreiend wegrennen, als die tote Frau sich ohne Vorwarnung bewegte und sich langsam aufrichtete. Uns erstarrte das Blut in den Adern. Ich wollte wegrennen, nichts wie weg von hier, aber ich konnte nicht, ich war wie angewurzelt. Langsam stand sie auf. Dann endlich, ich konnte mich wieder bewegen und so wie es schien die anderen auch. Wir rannten aus dem Zimmer, eine Treppe hinunter, zur Haustür. Die liess sich allerdings nicht öffnen. Wir rannten weiter zum nächsten Fenster, doch da war der Fensterladen zu und liess sich nur von aussen öffnen. Alle Fensterläden waren geschlossen. Wir hörten langsame Schritte von der Treppe.
Da sind wir und wissen nicht was tun. Wir hören die Frau langsam auf uns zukommen, wir rennen in die Küche und verstecken uns in ein paar Wandschränken. Ich in einem Vorratsschrank. Langsamen Schrittes kommt die Frau in die Küche, genau zu meinem Schrank. Durch einen winzigen Spalt zwischen den Schrankflügeln kann ich sie sehen. Ein grausiger Anblick, und stinken tut sie auch. Langsam geht sie wieder weg. Auch die anderen werden zum Glück nicht entdeckt. Wir warten noch ein paar Minuten, dann, als es immer noch still ist, gehe ich raus aus meinem Schrank. Die anderen tun es mir gleich. Leise schleichen wir aus der Küche und sehen, dass die Frau sich im Esszimmer aufhält. Wir gehen langsam die Treppe hinauf, um nachzusehen, ob es dort einen Ausgang gibt. Wir gehen durch alle Zimmer, die alle voll mit Spinnweben sind. Erst im letzten Zimmer sehen wir ein offenes Fenster. Jodi schaut raus und flüstert: „Da unten ist ein Haufen Stroh, da können wir runterspringen.“ Gesagt, getan. Als ich, als letztes, unten ankomme, rennen wir erstmal weg von diesem Haus. Auf den Friedhof. 4. Fehler. Auf dem Friedhof angekommen, sehen wir aus etlichen Gräbern Männer und Frauen aufsteigen. Mittlerweile ist 11 Uhr. Die Kirchenglocke läutet. „Geisterstunde ist doch erst um 12 Uhr!“, schreit Brian und rennt in Richtung Ausgang. 5. Fehler Die Friedhofstür schliesst sich von selbst und alle kommen auf uns zu.
Ich weiche gerade einer Frau aus, als ein männlicher Toter auf mich einschlägt, ich gehe zu Boden. Jodi hilft mir auf, ich blicke in ihre wunderschönen Augen, doch ich habe nicht lange Zeit, da gerade hinter ihr ein weiterer Mann kommt. Ich schlage ihn nieder und Jodi schaute mich mit freundlichen und erstaunten Augen an.
In der Mitte des Friedhofs finden wir uns alle wieder. „Beide Tore sind verschlossen“, sagt Brian mit zitternder Stimme. Wir sehen uns um. Plötzlich sehe ich eine kleine Spalte in der Friedhofsmauer. „Leute, dort ist eine Spalte in der Mauer!“ Wir rennen hin und schlüpfen durch den Spalt. Wir rennen bis zum nächstgelegenen Wald. 6. Fehler. Dort angekommen, setzen wir uns auf eine Bank. Ich setze mich neben Jodi. Nach einer Minute lege ich vorsichtig meine Hand auf ihre. Zu meinem Erstaunen zuckt sie nicht zurück, sondern hält sie fest. Ich lächle sie an und sie lächelt zurück. Auf einmal sagt John: „Brian, nimm deine Hand dort weg!“ „Meine Hand ist hier bei mir“, sagt Brian verdutzt. Wir alle starren nach hinten, dort steht ein Werwolf. Mindestens 2 Meter gross, er hat ein riesiges Maul, aus dem Sabber fliesst und sein Fell ist borstig und grau. Wir kreischen alle auf und versuchen wegzurennen, doch der Wolf packt sich Jodi. Brian und John rennen weiter, doch ich bleibe stehen. „Hilfe, James, hilf mir!“, schreit Jodi. Ich hebe schnell einen Stock vom Boden und versuche damit zu kämpfen. Es geht halbwegs, ich kann dem Wolf nach ein paar Minuten eine überbraten. Ich hole Jodi aus den Pfoten des Werwolfes. „Danke, James, ohne dich wäre ich jetzt tot“, sagt sie. „ Ach, kein Problem, Ehrensache“, erwidere ich. Darauf folgt ein langer Kuss, den ich so schnell nicht vergessen werde. Danach rennen wir schnell zu ihr nach Hause. Zum Glück hat sie nur ein paar kleine Schrammen. „Den anderen werde ich heimzahlen, dass sie davongelaufen sind!“, sage ich bestimmt. Jodi nickt und gibt mir zum Abschied nochmals einen Kuss. „Sehen wir uns morgen?“, frage ich. „Unbedingt“, sagt sie und ich gehe in dem Wissen, dass es ihr gut geht.

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