Darkness von Bardh

Die Angst überkam ihn, als auf einmal ein Offizier seine Eltern sehen wollte. An dem Tag wurde ihm klar, dass er sie niemals wiedersehen würde. „Elza und Abraham, es ist an der Zeit, euch freizulassen“, sagte der Wächter sarkastisch lachend. Joshua überkam die Wut. „Wie konnte man nur so herzlos sein, so voller Hass“, dachte er sich voller Wut. Man nahm ihm die Freiheit, nahm ihm seine Familie, selbst sein Grossvater nahm man ihm, von diesen Schweinen genommen und nun auch seine Eltern. Seinen Bruder hatte er auch seit langer Zeit nicht gesehen, der hatte nur noch knapp fliehen können. Nur noch seine Schwester blieb ihm.
Auf einmal liess ihn ein Schuss zusammenzucken, dann Stille, war das der Tod einer seiner Eltern? Nein, noch mehr Schüsse, es waren Automatik-Waffen. Auf einmal schlug die Tür auf und ihm wurde ein Sack über den Kopf geworfen. „Was ist los?“, wollte er fragen, doch auf einmal eine Dunkelheit, alles war schwarz, doch noch lebte er. Das wusste er. Aber wer war es? Was war passiert? Er war schlussendlich keiner von ihnen, er verdiene es nicht zu leben, sagten sie. Wenn er noch lebte, und er lebte, da war es sich sicher, dann was sollte passiert sein? Er hörte ein Knistern, langsam wurde es heller und als er sich umsah, kam ihm das weder vor wie die Gaskammer noch wie das Lagerhaus in dem er gefangen gewesen war, es war das warme Knistern eines Feuers und ein bekannter Geruch. Es roch nach Mandarinen und Nüssen, wie bei seiner Grossmutter und tatsächlich, es war die alte Hütte seiner Grossmutter, nur sie war leider nirgendwo zu sehen. Ein Klopfen an der Tür, auf einmal Offizier Uwe, wie kam er hierher? Elias überkam die Panik. „Was wollen sie, wie kommen sie hierher, lassen sie mich in RUHE!“, schrie er, während Uwe ganz ruhig dort stand und ihn anschaute: „Erkennst du mich nicht mehr, Kleiner?“, fragte er, „rate mal, wer dich gerettet hat, als du in die Gaskammer solltest.“ Elias dachte nach. „Wollen sie mir sagen, sie waren es?“, fragte Elias mit einer immer noch lauten Stimme. „Das stimmt, ich schuldete deinem Bruder noch etwas.“, sagte er, „deine Schwester hatte leider nicht so viel Glück.“ Elias dachte nach und alles war einfach leer, seine Schwester sollte tot sein? Konnte nicht sein. Als er antworten wollte - auf einmal ein Klopfen an der Tür. Nazis! Woher sollten sie wissen, wo er war? „Schnell, versteck dich unter dem Bett!“, sagte Uwe. Die Tür schlug ohne Vorwarnung auf. Drei Männer stürmten rein. Als sie Uwe sahen, schienen sie nicht überrascht zu sein. „ Du Schweinehund!“, sagte der Grössere und packte ihn am Kragen, „wollen sie dem Führer widersprechen?“ „Wo ist das Kind?“, fragte einer von ihnen. „Warte, lass uns mit ihm ein bisschen spielen, dann ist er sicher ehrlich“, sagte der andere. Sobald alle drei denn schreienden Uwe gepackt und Seile rausgeholt hatten um ihn zu fesseln, nutzte Elias die Situation aus, um raus zu kriechen und um sein Leben zu rennen. Er war barfuss und in diesem Winter war es besonders kalt, doch er spürte seine Füsse nicht. Soviel an einem Tag. Er rannte, so schnell er konnte und liess sich von nichts anhalten. Er konnte sogar jetzt noch Uwe schreien hören, es hallte die ganze Zeit in seinen Ohren - dann plötzlich ein Schuss. Erst jetzt, als er aus seinen Gedanken gerissen worden war, konnte er jemanden hinter sich rennen hören. „Renn, Kleiner, renn, solange du noch kannst“, es war eine tiefe Stimme, die Stimme einer der Soldaten. Doch er ignorierte seine Provokationen, aber das schlechte an solch einer Geschwindigkeit ist, dass man wenig Kontrolle hat…er stolperte über einen vom Blitz getroffenen Baum und fiel mit voller Wucht auf dem Boden…Dunkelheit…von der er nie mehr aufwachen würde.

Lade hier den Text als PDF herunter.