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Geographie Schweden ist mit einer Fläche von etwa 450.000km² das drittgrößte Land Europas. Die Fläche verteilt sich dabei auf 53% Wälder, 16% Berge, 9% Gewässer und 9% landwirtschaftliche Nutzfläche. Die Landschaft ist also geprägt von den schwedischen Wäldern. Im Norden Schwedens bestehen die Wälder aus Nadelhölzern. In Süd- und Mittelschweden findet man meistens Mischwälder, die häufig von Ackerflächen unterbrochen wird. Die größten Seen sind der Vänern, Vättern und Mälaren. Der Vänern hat eine Fläche von 5.650km² und ist damit der drittgrößte See Europas. Durch seine große Tiefe von bis zu 106 Metern ist der Vänern das größte Trinkwasserreservoir Europas. Der Vättern ist mit knapp 2.000km² deutlich kleiner als der Vänern, aber mit einer mittleren Tiefe von 39 Metern dafür deutlich tiefer. Geschichte Die Geschichte Schwedens lässt sich bis 11.000 v. Chr. zurückführen, als das Gebiet des heutigen Schwedens nach der letzten Eiszeit erstmals von Menschen besiedelt wurde. Während der Völkerwanderungszeit und der sich anschließenden Vendelzeit (550–800) wurden die Menschen in dem Raum sesshaft. Im Zuge der Wikingerzeit von 800 bis 1050 gingen von den Bewohnern Schwedens viele Raubzüge und Handelsexpeditionen nach Osten aus. Die schwedischen Wikinger fuhren bis weit in das heutige Russland hinein, wo sie Handelsstationen und kurzlebige Reiche gründeten, und weiter bis zum Schwarzen und zum Kaspischen Meer, wo sie Handelsverbindungen mit Orten im Byzantinischen Reich und in der arabischen Welt errichteten. Ab dem 11. Jahrhundert wurde Schweden christianisiert, wobei sich das Heidentum mit der alten nordischen Götterlehre bis weit in das 12. Jahrhundert hielt. Im Jahr 1164 erhielt Schweden einen eigenen Erzbischof. Die Expansion nach Osten während des 12. und 13. Jahrhunderts führte dazu, dass Finnland nach mehreren Kreuzzügen dem schwedischen Reich zufiel. Die selbständigen schwedischen Regionen gingen um das Jahr 1000 in einem neuen Reich auf, dessen Schwerpunkt in Västergötland und Östergötland lag. Ab der Mitte des 12. Jahrhunderts tobte der Kampf um die weltliche Macht in diesem Reich zwischen den Geschlechtern der Sverkers und der Eriks, die zwischen 1130 und 1250 abwechselnd die Königsmacht innehatten. Erst in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gewann der König verstärkten Einfluss und konnte mit dem Bau königlicher Burgen und der Einführung einer Provinzialverwaltung die Interessen der Zentralmacht durchsetzen und für das ganze Reich Gesetze verordnen. Unter der Führung von Königin Margarethe I. wurde im Jahr 1397 mit der Kalmarer Union ein Bund geschlossen, in dem die skandinavischen Länder denselben König anerkannten. Dieses Kombinat dreier Reiche unter dänischen Unionskönigen blieb bis 1523 bestehen. Ein Aufstand unter der Führung des späteren Königs Gustav Wasa führte zum Ende der Kalmarer Union 1523. Außenpolitisch hatte Schweden seit dem Bruch der Union mit Dänemark und Norwegen darauf hingearbeitet, die Vorherrschaft im Ostseeraum zu erlangen. Daraus ergaben sich ab den 1560er Jahren wiederholt Kriege mit Dänemark, Polen-Litauen und dem Zarentum Russland. Nachdem Schweden 1630 mit großem Erfolg auf Seiten der Protestanten in den Dreißigjährigen Krieg eingegriffen hatte und Gustav II. Adolf zu einem der führenden Monarchen in Europa geworden war, wurde Dänemark in zwei Kriegen 1643–1645 und 1657–1658 besiegt, wodurch Skåne, Halland, Blekinge und die Insel Gotland, die früher zu Dänemark gehört hatten, an Schweden fielen und es außerdem Bohuslän, Jämtland und Härjedalen von Norwegen erhielt. Da Schweden auch Finnland sowie eine Reihe von Provinzen im Baltikum und in Norddeutschland umfasste, war es damit nach dem Westfälischen Frieden (1648) und dem Frieden von Roskilde (1658 mit Dänemark) zur führenden Großmacht im nördlichen Europa geworden. Schweden fehlte es allerdings an der Wirtschaftskraft, um seine Stellung als Großmacht auf Dauer behaupten zu können, da es mit Ausnahme einiger weniger Eisenhütten und der Kupfergrube in Falun ein reines Agrarland mit ausgeprägter Naturalwirtschaft war. Nach den Niederlagen im Großen Nordischen Krieg (1700–1721) gegen Russland, Dänemark, Sachsen-Polen und Preußen verlor Schweden den größten Teil seiner Provinzen jenseits der Ostsee und wurde weitgehend auf die Gebiete des heutigen Schweden und Finnland reduziert. Der Großmachtphase schloss sich nach 1721 die so genannte Freiheitszeit an, die außenpolitisch von mehreren verlustreichen Kriegen gegen Russland begleitet wurde, in deren Folge Schweden außenpolitisch weiter an Einfluss verlor. Während der Napoleonischen Kriege gingen schließlich Finnland (an Russland) sowie die letzten Besitzungen in Norddeutschland (Vorpommern mit Rügen) verloren. Als Ersatz für diese Verluste gelang es dem 1810 gewählten Thronfolger und späteren König Karl XIV. Johann, Norwegen zu erwerben, das 1814 zu einer Union mit Schweden gezwungen wurde. Trotz vieler innerer Konflikte hielt diese Union bis ins Jahr 1905, als sie friedlich wieder aufgelöst wurde. Seit einer kurzen militärischen Auseinandersetzung mit Norwegen im Zusammenhang mit der Entstehung der Union 1814 hat Schweden an keinem Krieg mehr teilgenommen und seit dem Ersten Weltkrieg die außenpolitische Linie verfolgt, im Frieden allianzfrei und im Krieg neutral zu bleiben, wobei es seine Sicherheit auf eine starke Gesamtverteidigung außerhalb der Bündnisse gründete. Gleichzeitig schloss sich Schweden 1920 dem Völkerbund und 1946 den Vereinten Nationen (UN) an und hat sich unter dem Dach dieser Organisationen an verschiedenen internationalen Aktionen zur Friedenssicherung beteiligt. |
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