Gemütlicher Abend? von Simon
Für ein gemütliches Bräteln zum Wochenabschluss trafen wir uns im Wald, wie fast jeden Freitag. Doch diesen Abend roch es verbrannt, genauer, nach verbranntem Fleisch. Das war sehr komisch, denn es hatte zuvor lange geregnet. Andre ging ein wenig Holz holen, wie etliche Male zuvor. Da hörten wir ein fürchterliches Grunzen, fast zeitgleich ein Einsturzgeräusch und darauf einen Schrei, wie wenn jemand aufgespiesst worden wäre. Dann wurde es unvermittelt still, unnatürlich still. Jeder von uns hatte das Gefühl, dass etwas passiert sein musste. Ich erhob mich, da knackste etwas im Unterholz und plötzlich stand ich Auge in Auge mit einem verletzten Wildschwein, welches Reste von Kleidung um die die blutroten Hauer hatte. Wir glaubten sie als Kleidungsreste von Andre zu erkennen. Ich entfernte mich langsam rückwärts von dem Wildschwein. Das Wildschwein kam einen Schritt vor und senkte den Kopf, grunzte und rannte auf mich zu. Im letzten Moment sprang ich zur Seite! Das Wildschwein rannte weiter. Uns fiel etwas Seltsames an dem Wildschwein auf, es hatte nämlich das Fell auf einer Seite voller Blut, verbranntem und fauligem Fleisch. Wir fanden es unheimlich und unnatürlich. Wir suchten lange, fanden jedoch Andre nicht - er blieb unauffindbar. Viele tote Tiere fanden wir, welche alle verbrannt waren. Wir fanden auch einen Schuh voller Blut und ein bisschen weiter entfernt noch ein halbes Bein, welches leicht verbrannt war. Eine weitere halbe Stunde verstrich, da fanden wir ein circa drei Meter tiefes Loch, welches Wärme abstrahlte. Es begann nun zu nächtigen und innerhalb weniger Minuten war es fast stockdunkel, nur das spärliche Licht des Vollmondes erhellte knapp den Waldboden. Wir versuchten das Loch auszuleuchten, da sahen wir verkohlte Überreste von toten Tieren. Es wurde ruhig und da sahen wir Andre, er war stark zerfleischt und in seinem Kopf war ein Einschussloch. Wir beschlossen in das Loch hinabzusteigen. Im Loch fanden wir eine Leiter, welche mit Blut verspritzt war. Ausserdem fanden wir einen Tunnel. Wir gingen hinein, es stank modrig. Wir fanden Fässer, Fässer welche leck waren. Am Boden war eine schimmernde Flüssigkeit. Bei genauer Betrachtung fanden wir ein Zeichen auf den Fässern mit der Aufschrift „radioaktiv“. Wir flüchteten aus dem Tunnel und wollten die Polizei rufen, doch wir hatten kein Netzwerk. Einer von uns ging zum Waldrand und telefonierte mit der Polizei. Als er zurück kam waren wir anderen bewusstlos und hatten an der Haut Verbrennungen und bluteten leicht aus dem Mund. Als wir kurz darauf wieder zu uns gekommen und uns von den Fässern weiter entfernt hatten, brach der erste von uns Dreien zusammen. Als die Polizei, ein Krankenwagen und das Militär eingetroffen waren, waren Zwei schon an den Folgen der radioaktiven Verstrahlung verstorben und wiesen Bissspuren von einem Tier auf, welche man keinem bekannten Tier zuordnen konnte. Wir Überlebenden wurden sofort in ein Krankenhaus gebracht, wo meine zwei Kollegen an der Verstrahlung starben. Ich hingegen überlebte knapp, ich hatte unglaubliches Glück gehabt. Aufgrund der starken Verstrahlung brauchte ich eine Knochenmarktransplantation und werde wohl nie mehr vollkommen genesen.
Lade hier den Text als PDF herunter.