Der grüne Mann von Kora

Meine Oma war vor einer Woche gestorben. Leider, denn sie war immer eine Seele von Mensch gewesen. Gestern war ihre Beerdigung gewesen.

Nun gingen wir in ihre Wohnung, um sie zu putzen und danach wieder neu zu vermieten. Aber als wir in ihr Haus ankamen, lag sie tot in ihrem Bett! Wir riefen sofort die Polizei an, um ihr mitzuteilen, dass unsere gestern beerdigte Oma tot im Bett liege. Als die Polizei dann hier angekommen war und die Oma aus dem Haus tragen wollte, fiel sie ihnen das Treppenhaus hinunter. Wir rannten ihr alle hinterher, um zu sehen, wie es der Leiche ging. Als wir unten angekommen waren, fanden wir gar keine Leiche, sondern nur einen grünen Blutfleck unten am Treppengeländer. Wir vermuteten zuerst, dass die Leiche entführt worden war. Danach aber, als wir das grüne Blut zur Untersuchung gegeben hatten und die Auswertung zurückbekommen hatten, war dann alles viel anders. Wir erfuhren von einer Untersuchung, an der unsere Oma teilgenommen hatte. Bei dieser war es darum gegangen, was es für eine Auswirkung haben konnte, wenn man regelmässig grünen Spezialfarbstoff ins Blut gab. Die Personen schrieben ausserdem noch hinzu, dass wir zur Zimmergasse 23 kommen sollten, um mehr zu erfahren. Das taten wir dann auch.

Als wir dort angekommen waren, kam ein Mann ganz in Grün heraus, der wie ein Psycho wirkte. Er rief uns hinein und ging schon mal hinein. Wir folgten ihm mit einem mulmigen Gefühl. Als wir drinnen angekommen waren, schauten wir uns um. Und dann ging alles ganz schnell. Alle ausser mir fielen plötzlich durch eine Bodenlücke hinunter. Ich blieb wie angewurzelt stehen und schaute den Mann entgeistert an. Da sagte der Mann ganz gelassen, dass er mit meiner Oma zusammen an einem Untödlichkeitsprojekt gearbeitet und herausgefunden habe, wie sie ihr Blut so verändern haben verändern können, dass sie immer wieder zum Leben erwacht sei, wenn sie gestorben gewesen sei. Und dieses Mittel sei sogar noch grün, seine Lieblingsfarbe. Ausserdem hätten sie gemerkt, dass das nur bei einer bestimmten Blut Art funktioniere. Bei seiner gehe es übrigens nicht. Meine Oma hätte übrigens eine ganz spezielle Blutgruppe, nämlich BGS-Bademantels-Gesellschafts-Superblut. Sie hätten in meinem Verwandtenkreis nur eine Person ausfindig machen können, die dieselbe Blutgruppe habe, wie die Oma und das sei ICH. „Warum Bademantel?”, fragte ich. Daraufhin sagte er stolz: „Na, weil mein Bademantel grün ist natürlich. Und willst du auch unsterblich werden wie deine Oma?” „Nur wenn ich sie jetzt vorher nochmal sprechen kann”, sagte ich vorsichtig aber mit voller Überzeugung. Da lachte der grüne Mann und sagte: „Das geht leider nicht, weil sie zwar weiterlebt aber in einer parallelen Welt zu unserer, mit all ihren Erinnerungen.” Ich rannte schnell hinaus, die Strasse entlang bis zu einer Weggabelung, wo ich dann eine Verschnaufpause machte. Als ich wieder Luft hatte, ging ich nach Hause, um mir einen Tee zu machen. Als ich daheim die Tür aufmachen wollte, griff ich ins Leere, wie wenn die Tür aus Luft wäre. Ich fuhr zusammen, weil plötzlich eine Stimme ertönte, die sagte: „Dein Wunsch ist mir Befehl, du bist jetzt in der parallelen Welt gefangen, wie deine liebe Oma.” „Warum mein Wunsch, ich wollte doch nur mit meiner Oma reden bevor ich auf diesen Psycho reinfalle.” „Eben, und die ist in dieser Welt”, fuhr die unheimliche Stimme fort. Da lief ich einfach durch die geschlossene Tür hindurch und ging schnurstracks aufs Sofa zu, um mich draufzulegen, was logischerweise nicht ging, weil ich ja keine Festgegenstände mehr anfassen konnte. Da stand plötzlich meine Oma vor mir und sagte, wie toll es sein könne in solche einer Welt zu leben. Wir redeten lange und viel. Als wir fertig waren, zog ich zu ihr in eine Untererdhöhle. Weil es dort unwahrscheinlicher war, dass uns jemand finden würde und wir dort alles anfassen konnten, weil wir dort nicht auf der Erde waren, wo wir unsichtbar waren.

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